Auf ins Inland & Abschieds-Blues

Unsere Fahrt von Hiri nach Ella - war ganz schön schnell ;)

(19.02. – 27.02.2024)
On the way to Ella!
Nach fast 1,5 Wochen im heimeligen Hiri machen Johannes und ich uns nochmal auf ins Landesinnere. Da uns zu diesem Zeitpunkt nur noch knapp über eine Woche bleibt, bevor mein Flug nach Spanien ansteht, werden wir das Inland nur partiell erkunden.
Dabei darf Ella natürlich nicht fehlen. Ella kennen viele von euch vielleicht von diversen Fotomotiven aufgrund der bekannten Zugstrecke (Ella -Candy). Auf dem Hinweg nach Ella hatten wir eigentlich geplant einen Stop auf der Elephant-Road einzulegen. Uns war vorab noch vorgeschwärmt worden, wie beeindruckend nah die Elefanten auf diesem Stück der Straße kommen. Unser Hiri-Vermieter, der uns mit seinem chicen Hybridwagen fährt, führt uns dann jedoch etwas an der Nase herum, indem er nicht die besagte Straße, sondern eine Alternativroute nimmt, wo laut seiner Aussage ganz gelegentlich mal Elefanten zu sehen sein sollen. Wir sehen hier natürlich keine Dickhäuter und versuchen nicht zu enttäuscht zu sein. (Schöne „elefantige Begegnungen“ gab es schließlich bereits in Thailand.) Seiner Frau, die die Fahrt organisiert hat, hat er sicherlich nichts von dieser kleinen Umplanung erzählt. Vermutlich war er einfach etwas besorgt um sein schnittiges chices Auto 😉.

Angekommen in den Bergen
In Ella angekommen freuen wir uns darauf uns etwas von der Fahrt auszuruhen. Da sich in unserer gebuchten Unterkunft jedoch schon beim Eintreten ein Geruch von Schimmel in der Nase breit macht, ist uns sofort klar, dass hier erst noch eine Alternative gefunden werden muss. Diese finden wir glücklicherweise relativ schnell. Der Ausblick auf die Berge ist gigantisch und ich liebe es den Affen und kleinen Streifenhörnchen beim Rumtollen zuzuschauen.

9 Arches Bridge & Little Adams Peak
Am Tag darauf wandern wir gut gestärkt los zur 9 Arches Bridge. Und ich verstehe definitiv, warum die Brücke mit ihrer Szenerie so viele Postkarten und Travel-Blogs ziert. What a scenery! Da kommen wir natürlich auch um das ein oder andere Foto nicht herum.

Nine Arches Bridge - Ella

Zudem haben wir richtig Glück und sehen noch einen durchfahrenden Zug. Kurz vor der Durchfahrt des Zugs läuft es so ab, dass ein Mann mit Trillerpfeife die Schienen entlangläuft und den Menschen, die bis dato noch auf den Gleisen posiert haben, so gedeutet alsbald Platz zu machen. Kurz darauf tuckert der Zug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 – 40 km/h durchs Bild. Und witzigerweise fühle ich mich in dem Moment ein wenig wie im Hamburger Miniaturwunderland. Anschließend machen wir uns noch auf den Weg zum Little Adams Peak. Passenderweise setzt zu dem Zeitpunkt auf einmal prasselnder Regen ein. Also schnell einen Schirm gekauft und weiter geht´s ! Wenn auch der Himmel an dem Tag schon etwas zugezogen ist, ist der Ausblick dennoch sehr beeindruckend. Vor allem als wir noch auf den zweiten Aussichtspunkt weiter kraxeln. Auch eine Gruppe von Mönchen besucht den Peak und in ihren orangenen Gewändern sprinten sie sehr grazil die Berge rauf und runter 😉 .

Ella Rock – you rock!
Auch unseren zweiten vollen Tag in Ella haben wir dem Wandern verschrieben. Es geht rauf auf den Ella Rock. Der Weg führt zunächst entlang der Schienen – also eine Art der Wanderung, die es in Deutschland never ever aufgrund diverser Sicherheitsvorkehrungen so geben würde – und ich mich somit auch kurz daran gewöhnen muss auf den Schienen entlang zu tänzeln. Die Eingewöhnung geht dann aber schnell 😉 und ähnlich wie am Vortag machen sich heran nahende Züge schon aus der Ferne laut bemerkbar, sodass reichlich Zeit zum Beiseite gehen bleibt. Der Aufstieg auf diesen Berg ist dann doch deutlich schweißtreibender als der “Spaziergang” am vorherigen Tag.

Das erste Stück der Wanderung führt entlange der Schienen.

We made it! aka We rock ;)

Vor dem Rückweg entlang von Teeplantagen gibt es noch eine Kokosnuss – verfeinert mit Limettensaft für uns. Ein Paar bewirtet hier in der Höhe wahrhaftig eine kleine Außenküche – sympathisch, authentisch – so etwas liebe ich ja.

Am Abend treffen wir noch Freunden aus Hiri wieder und dann hat der vernünftige Anteil in uns vor möglichst früh ins Bett zu gehen. Why? Der Grund ist  ein morgendliches Weckerklingeln um 5 Uhr (eine Uhrzeit zu der man mich wirklich nicht ohne einen Anlass aus dem Bett bekommt). Den Anlass haben wir natürlich. Und zwar steht unsere Fahrt mit dem Zug von Ella nach Nuwara Eliya an. Die Tickets haben wir zwar schon vorher reserviert, müssen diese aber noch am Schalter abholen, bevor der Zug gegen kurz nach 6 Uhr morgens abfährt. Die Schlangen an den Countern sind gigantisch und wir ganz happy, dass wir die dritte Klasse mit Sitzplatz ergattert haben.
Die Fahrt ist angenehm. Schöne und grüne Ausblicke nach beiden Seiten. Zwischendurch werden immer wieder kleine „Snackigkeiten“ wie Samosas und Co. verkauft. Und an sich gehen die fast drei Stunden Fahrt auch echt schnell um. Tatsächlich verzichten wir beide gerne auf das Heraushängen aus dem Zug für das berühmte Foto und erfreuen uns stattdessen am Posieren der anderen Passagiere 😉. Final kann ich sagen, dass ich die Zugfahrt schon beeindruckend fand, jedoch nicht so mega spektakulär, dass ich sie als absolutes „Must-do“ Sri Lankas betiteln würde.

Kurzer Stop in Nuwara Eliya
In diesem von der Kolonialzeit geprägten Bergdorf landen wir, weil wir unserer Zugfahrt ein Endziel setzten wollten und Candy für weiter Pläne zu weit gewesen wäre. Müde vom frühen Aufstehen lassen wir uns beim Aussteigen aus dem Zug von einem Taxifahrer abfangen und zum Guest-House bringen. Der Flair des Ortes schwappt mit einem weitläufigen See in der Mitte und umring von Bergen und Teeplantagen teils auf uns über. Jedoch sind ziemlich groggy und haben noch ein wenig damit zu tun uns unsere Autofahrt für den darauffolgenden Tag zurück an die Küste zu organisieren. Wir lassen also etwas die Seele baumeln, umrunden den See und belohnen und abends mit einer Pizza.

Zurück an die Küste & Schildkröten-Momente
Am nächsten Morgen geht es früh los – zurück an die Küste. Die Fahrt ist aufgrund der nicht eingeschalteten Klimaanlage echt hot und unser Fahrer ein wenig special. Also sind wir nach fast 5 Stunden auf der Rückfahrt sehr erquickt in Rekawa anzukommen. Die Ecke hier ist Naturschutzgebiet und daher touristisch rein gar nicht überlaufen. Unsere herzliche Gastgeberin macht und zunächst eine riesige Portion Nudeln und dann laufen wir runter zum Strand, den wir fast für uns alleine haben. Breathing in – breathing out.

Und dann nehmen wir am Abend noch ganz spontan an einer Schildkröten-Exkursion teil. Der Strand ist Naturschutzgebiet und dafür bekannt, dass man hier Schildkröten bei der Eiablage und ebenso beim Schlüpfen beobachten kann. Wir erleben ersteres.

Abendliches Farbenspiel am Strand von Rekawa beim Warten auf die Schildkröten

Rückblickend kommt es mir beim Schreiben dieser Zeilen vor wie ein Traum. Es lief so ab, dass wir gemeinsam mit ca. 30 weiteren Interessierten zunächst an der Auffangstation gewartet, interessante und bewegende Infos über die unterschiedlichen Schildkrötenarten erfahren haben und dann der Leiter der Naturschutzstation auf einen Anruf wartete, dass einer seiner Mitarbeiter eine Schildkröte am Strand entdeckt. Dieser Anruf kam dann auch nach gut 20 Minuten Wartezeit, was dann wiederum hieß, dass sich die Horde in Bewegung setzte und circa 1,5 Kilometer schwitzend durch den Sand bis zum Fundort der Schildkröte stapfte. Aus entsprechendem Sicherheitsabstand war zu beobachten, wie riesig die an Land gekommene “Green-Turtle” war. Wow! Und ebenso wow was diese für eine Power hatte den Sand für die Eiablage aufzuwühlen und hinter sich zu werfen. Es hieß wieder einige Zeit warten und dann war es schließlich so weit, dass die einzelnen Gruppen vortreten durften und einen Blick auf das Geschehen werfen konnten. Ja, und ich muss schon sagen, dass es final beeindruckend war, wie in erstaunlicher Anzahl die Schildkröten-Eier in den Sand plumsten und ich es aber auch fast ein wenig indiskret fand dabei zuzuschauen. 😉


Mirissa - Last days together!
In Mirissa waren wir bereits als wir zum Start unserer Sri-Lanka Zeit mit dem Tuk tuk die Küste runter gefahren sind. Mir hat es dieses Fleckchen besonders angetan und ich mich sehr gefreut, dass ich für unsere letzten gemeinsamen Asien- und Reisetage eine tolle Unterkunft hier entdeckt habe.

Diese letzten Tage sind richtig richtig schön! Wir lassen nochmal die Seele baumeln, sind viel am Strand, erleben eine Schildkrötenfreilassung, Johannes geht Surfen, wir entdecken ein richtig inspirierendes Café – und dabei wird es von Tag zu Tag seltsamer, dass die gemeinsame Reise alsbald zu Ende sein soll.

Auf in die Freiheit und ins Meer!

Schließlich ist die Stunde des Abschiedes gekommen. “Mein Driver” und ich nehmen Johannes noch mit zu seinem finalen Punkt für die letzten zwei Nächte und nach einem traurig schönen Abschied geht es für mich weiter zum Flughafen. Ufff, ich habe meinen Fahrer lieber schon vorgewarnt, dass er sich keine Sorgen machen soll, falls mir hinten auf der Rückbank noch die ein andere Träne die Wange runter kullern sollte – denn schließlich sind das auch größtenteils Freudentränen.
Ich bin unglaublich dankbar, dass wir diese 3 Monate gemeinsam durch Asien reisen durften und dabei so unglaublich viel erlebt, gemeistert, entdeckt und gelernt haben. Ich bin mir so sicher, dass noch ganz viele dieser Erlebnisse und Momente immer wieder aufploppen und ich mich an manche Momente definitiv mein Leben lang erinnern werde.
Drei Monate unterwegs – das war bisher nun wirklich die längste Reise meines 32-jährigen Lebens und ich bin glücklich, dass ich meiner Intuition gefolgt und diesen Reise-Wunsch zur Wirklichkeit gemacht habe. Und ich bin unglaublich dankbar, dass ich dabei den tollsten Reisepartner aller Zeiten an meiner Seite hatte. Danke Johannes, dass wir diese bzw. unsere Reise zu etwas so Besonderem haben werden lassen, uns von Zeit zu Zeit neu ausgerichtet haben, auf unsere innere Stimme gehört und wieder einmal gemerkt haben, was für uns besonders wichtig ist auf Reisen und im Leben.

Und ich danke auch euch – allen treuen Leserinnen und Lesern meines ersten „Freupunkte-Blogs“. Danke, dass ihr uns hier und auf die unterschiedlichsten Weisen auf unserer Reise begleitet habt und gefühlt somit auch immer ein klein wenig mit auf unserer Reise wart.

Und Danke Südostasien, allen tollen und inspirierenden Menschen, denen wir hier begegnet sind, atemberaubender Natur, die wir bestaunen durften und neuen Aromen und Geschmäckern, die wir testen und mit ins Gepäck nehmen durften. Es war eine wahnsinnig besondere Zeit!

Fazit: Ich bin unglaublich dankbar und voll mit den wunderschönsten Freupunkten!

Für mich geht es nun zurück nach Europa – genauer gesagt nach Spanien (Andalusien). Denn nachdem ich die 3 Monate in Asien sehr genossen habe, macht sich ein kleines Europa-Heimweh bemerkbar, sodass ich mich entschlossen habe diesem Ruf zu folgen um meine Yogalehrerinnen-Ausbildung in der Nähe von Cádiz zu absolvieren. Anschließend geht es noch für Freiwilligenarbeit auf eine Farm in die Nähe von Sevilla. Ob es dazu noch einen weiteren Blogbeitrag gibt, weiß ich noch nicht genau. Es kommt wohl wie es kommt 😉. Falls ihr euch über einen zusammenfassenden Bericht meiner Spanienzeit freuen würdet, lasst es mich auf jeden Fall gerne wissen.

Also ihr Lieben. Macht´s gut und erstmal bis auf ganz bald!
Eure Katharina

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Tuk Tuk Road-Trip & lächelnde Gesichter auf Sri Lanka