Singapur: Spazierend durch ein Meer von Aromen und die wahrscheinlich grünste Stadt der Welt!

Flower Dome, Super Trees und das Marina Bay Sand Hotel haben wir uns aus unzähligen Perspektiven angeschaut.

Da Johannes und ich beide noch nie in Singapur waren, bot sich hier ein Zwischenstopp auf der Durchreise super an. Wir haben insgesamt 4 Nächte in Singapur verbracht. Für uns hat diese Zeit gut gereicht um viel zu erkunden und einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Unsere Eindrücke und Erlebnisse habe ich euch mal unter ein paar Punkten zusammengefasst:

Zu Fuß die Stadt erkunden. Metronetz soll auch klasse sein, wir haben jedoch eher die neuen Trekking-Sandalen eingelaufen ;).

Entspanntes Großstadtgetümmel
Eines fiel mir besonders positiv auf, während ich durch die Straßen von Singapur lief: Trotz Großstadtflair, viel Getümmel, diversen Gerüchen und Co. war ich innerlich ganz ruhig und entspannt, habe einen Großteil der Geräuschkulisse durch wundersame Weise ausgeblendet und bin einfach im Moment gewesen. Ich stelle mal die These auf, dass hierzu auch ganz besonders die super kreative und durchdachte Begrünung der Stadt beiträgt. So viele Bäume und eine blütenmäßige Vielfalt wohin das Auge schaut. Wirklich beeindruckend! Und in einer Stadt wie Singapur in der sich nicht nur gefühlt großes Einkaufszentrum an nächste große Shopping Mall reiht, sicherlich auch sehr notwendig. Auch der Verkehr wirkt hier selbst in der Rush-hour irgendwie gut fließend und ich habe dabei nur einmal ein kleines Hup-Konzert gehört. Für das funktionierende Miteinander auf wenig Fläche erscheinen mir die diversen aufgestellten Regeln und damit einhergehend natürlich auch Verbote (Do not… liest man häufig) ein großer Erfolgsgarant zu sein. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass Singapur mit ca. 728 Quadratkilometern weniger Fläche als Hamburg besitzt. Und während in Hamburg ca. 1,86 Millionen Einwohner leben wird in Singapur wird die Einwohnerzahl aktuell auf 5,9 Millionen geschätzt. (Quelle: https://www.kreuzfahrt-praxis.de/kreuzfahrt-ziele/singapur) Wow! Wohin also bauen, wenn die Fläche begrenzt ist? Na genau, in die Höhe. Der Blick in den Himmel ist wahrlich beeindruckend und bietet zu jeder Tageszeit eine ganz besondere Szenerie. Ob ich mir selber vorstellen könnte im 34. Stock arbeiten zu können, bin ich mir derzeit eher unsicher. Der Ausblick wird von vielen Punkten aus sicherlich atemberaubend sein. Aber am besten gefällt es mir doch einfach immer wieder draußen an der frischen Luft.

Im 32. Stock arbeiten ist wohl das eine. Dort Fenster zu putzen wäre da noch mal eine andere Sache, da bin ich in dieser luftigen Höhe definitiv raus!

Marina Bay Area

Und die frische Luft haben wir in den Gardens by the Bay reichlich geschnappt. Auch hier ganz unglaublich, was für ein Areal rund um das bekannte Hotel-Wahrzeichen der Stadt „Marina Bay“ entstanden ist. Und auch schön zu merken, dass die Ecke nicht nur von Touris wie uns 😉 für Sightseeing genutzt wird, sondern sich auch bei den Einheimischen großer Beliebtheit erfreut. So komme ich an einem Abend mit einem vor vielen Jahrzehnten nach Singapur eingewanderten Malaysier ins Gespräch. Er betont genau die positiven Aspekte, von denen ich schon häufig gelesen habe. So gefällt es ihm, dass er ein großes Angebot vor seiner Haustür hat, mit vielen unterschiedlichen Kulturen zusammen lebt und befreundet ist und sich jeder mit jedem gut versteht und man freundlich zueinander ist. Vor allem im Alter sieht er ganz klar die Vorzüge kurzer Wege und aller weiterer Annehmlichkeiten, die er in seinem Heimatland nicht vorfinden würde.

Beeindruckende Kulisse nach Sonnenuntergang: Neben dem Marina Bay ist u.a. auch der Singapore Flyer (Riesenrad) zu sehen.

Auch, wenn die bekannten Super Trees zwar natürlich enorm begrünt, aber sonst künstliche Bäume sind, die ebenfalls die Stadtkulisse prägen, hat sich unsere Auffahrt in einen der Trees und auf den Super Tree Skywalk in jedem Fall gelohnt. Beeindruckend, was sich der Mensch so ausdenken kann und es schafft in andere Welten zu entführen.

Supertree Observatory in den Gardens by the Bay.

Smarte Lösungen
Wir hatten einige ordentliche Regenschauer in Singapur, haben dann aber verhältnigsmäßig Glück und auch viel Sonnenschein gehabt. Eine smarte Lösung ist mir an einem Regentag aufgefallen, die ich euch noch unbedingt hier vorstellen muss. Ich nenne es mal „Regenschirmabtropfstation“. Du kommst also in die Shopping Mall rein und statt deinen klitschnassen Schirm direkt mit zu schlörren, schüttelst du diesen erst mal im Automaten ab, und kannst diesen bei Bedarf sogar noch in eine Tüte packen.

Einmal schütteln und lästige Regentropfen los werden ;).

Einpacken kann man hier gut!
Ich war schon stark überrascht mit wie vielen Tüten hier durch die Gegend gelaufen wird. Mal scheint es ein Shopping-Erfolg zu sein, dann ist der Inhalt aber auch viel von essbarem Ursprung. Ein wenig zum Schmunzeln finde ich auf jeden Fall die Shakes, die noch ein Extra-Plastik zum Tragen bekommen. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass das gerade aus Umweltgründen betrachet ziemlich unnötig erscheint. Ich hätte den Becher sonst jetzt auch einfach in der Hand getragen. Witzig ist, dass der klassische Chai Tea häufig wirklich in Tüten verpackt ausgegeben wird. Chai in die Tüte gegossen, zugeknotet und man pikst dann seinen Strohhalm rein und lässt ihn sich schmecken.

Einmal Mango Lassi und Chai-Tea 2go.

Welches Gericht darf es heute sein?
Eines ist sicher: Wahre Foodies und alle, die sich gern an neue Geschmäcke, Fusion und Co. heran wagen, wird in Singapur nicht so schnell langweilig. Von Indisch, Chinesisch, Arabischer Cuisine… hier wird keiner enttäuscht. Schön sind auch die lokalen Foodmärkte namens „Hawker“ bei denen man sich einfach an diversen Ständen zwischen den anstehenden Einheimischen die Speise seiner Wahl holt und dann an einem Tisch in der Halle wieder zusammen kommt. Hier habe ich gelernt, dass man sich zunächst vor der Essensuche gern einen Tisch mit einem Schirm oder einer Packung Desinfektionstücher freihält. Erinnert mich fast ein bisschen an das deutsche Handtuch auswerfen.

Kleiner Einblick in eine der Garküchen in der fleißig im Wok herum geklappert wurde.

Oh Tannenbaum!
Und was für einer! Mit Weihnachtsdeko wurden wir in Singapur wahrlich nicht verschont, im Gegenteil. Der absolut glitzernde Oberkracher war ein Baum in dem ein kleiner Chor platziert war und somit aus diesem einen “singenden Baum” machte. Allgemein habe ich mich hier schon häufig bei jeder Beleuchtung und pompösen Weihnachtsdeko gefragt, welche Bedeutung Weihnachten für Singapurs Einwohner hat. Wird es vor allem als Attraktion auf den kleinen Weihnachtsmärkten oder als Shopping-Anlass genutzt? Oder steckt doch mehr dahinter? Das muss ich noch rausfinden.

It´s Christmas time. Auch in Singapur und gefühlt von der Deko-Wucht fast noch ein bisschen mehr als in Deutschland.

Keep moving!
Schön fand ich zu sehen wie viele deutlich alte Menschen hier ganz easy going in Bewegung sind und häufig zur Abendstunde eine der draußen angelegten kleinen Sportanlagen nutzen. Wen man hier weniger als menschlichen Begleiter sieht sind Hunde. Ich hatte die Hoffnung schon aufgeben überhaupt welche zu sehen, aber dann liefen mir an einem Tag doch einige entgegen. Vielleicht ja auch gar nicht so verkehrt, wenn man bedenkt, dass die durchschnittlichen Appartments eher klein sein müssen und sich das meiste Leben auf der Straße, beim Essen oder auf der Arbeit abspielt.

Automaten sind jederzeit bereit!
Egal was es sein darf: Ein Blumenstrauß oder doch lieber ein frisch gepresster O-Saft aus fruchtigsten australischen Orangen – der Automat spuckst es aus.

Music in the air
Wenn es eine Wartezeit zu überbrücken gibt, oder schöne Gefühle erzeugt werden sollen hatte ich häufig das Gefühl, dass ein BOSE oder sonstiger Speaker plaziert war, der für die entsprechende Beschallung sorgte. Eigentlich ganz clever und macht gleich jeden Shopping Mall Besuch zum emotionalisierenden Erlebnis. Am verrücktesten fand ich dann aber definitiv die Möglichkeit mit dem Boot durch die die „Shoppes“ im Marina Bay zu schippern. Ay!

Warum nicht mit dem Bötchen durch die Shopping Mall schippern?!;)

Durian – vielleicht kein zweites Mal
Wir konnten es uns nicht nehmen lassen, mit der Durian die bekannte Stinkfrucht zu probieren. Da wir bereits wussten, dass sich an deren Geschmack die Meinungen scheiden, dachten wir, wir starten mit der abgeschwächten Variante: Durian verarbeitet in einem Shake. Ehem, was sollen wir sagen, probiert vielleicht selber mal, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich. Doch wir haben den Shake auf jeden Fall nicht mit Genuss austrinken können und nach der Hälfte leider entsorgen müssen.

Durian Limonade. Da gibt es wohl nur zwei Seiten mit “mhhh lecker” und “geh mir lieber weg damit”.

Viertel-Vielfalt
Ewähnt werden muss natürlich auch unbedingt die Vielfalt der diversen Vierteln in Singapur. So haben wir uns am ersten Abend direkt ins wuselige Treiben von „Little India“ gestürzt und dort köstlich gegessen. Die Tage darauf folgten das arabische Viertel mit der Masjid Sultan Moschee und auch Chinatown. Schwierig ist es dabei ein persönliches Lieblings-Viertel zu benennen. Ich würde sagen, die Vielfalt macht es 😊.

Abschied im Delirium
Manchmal kommt es anders als man denkt, denn so hatte ich mir meinen Weiterflug von Singapur nach Bali nicht vorgestellt. Unser letztes Abendessen hat mich leider schachmatt gesetzt und ich bin mit einer Lebensmittelvergiftung weiter nach Bali geflogen. Ein bisschen ironisch, denn statt mir den sogenannten „Bali belly“ dort zu holen, komme ich einfach schon mit einem an.

TSCHÜSS SINGAPUR, HALLO BALI

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Bali-Delirium und die ersten Tage in Indonesien

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Tschüss Münster - Auf ganz bald! :)